Seiten 160 und 161 des Buches mit einem SW-Foto der Bastion XXX - Gebäude und Mauern
Irmgard Stamm

Der ,,Verräter'', der begnadigt wurde

Otto von Corvin (1812 – 1886) und die Revolution in Baden

Badische Revolution in Rastatt:
Was war Otto von Corvin wirklich?
Die Autorin Irmgard Stamm zeichnet auf der Grundlage autobiographischer Schriften Corvins, der Prozessakte des Standgerichts Rastatt und weiterer Originaldokumente ein sehr lebendiges Bild eines Abenteurers im Freiheitskampf – aber ein Verräter, so ist man sich heute einig, war er nicht.

Otto von Corvin, 1812 geborener Schriftsteller und Freiheitskämpfer, ist eine der schillerndsten Figuren der Badischen Revolution, war Chef des Generalstabs der Revolutionäre in Rastatt und führte schließlich in aussichtsloser Lage die Übergabeverhandlungen mit den Preußen – und wurde deshalb im Jahr 1849 von den Siegern als einziger der zum Tode verurteilten Anführer in letzter Minute begnadigt.
Hat Corvin die Badische Revolution verraten, nur um seine eigene Haut zu retten?
Dieses Buch ist eine ausführliche, spannend zu lesende und wissenschaftlich fundierte Biografie dieses Freiheitskämpfers, der bislang weniger Beachtung gefunden hat, als er verdient. Die Autorin geht in ihrem Buch nicht nur dieser Frage nach und bewertet seine Lebensleistung neu, sondern beleuchtet darüber hinaus viele geschichtliche Hintergründe und gibt so den Lesern einen höchst interessanten, aufschlussreichen Einblick in jene Zeit.
In jahrelangen Recherchen hat Irmgard Stamm dazu zahlreiche Originaldokumente – unter anderem Briefe und Notizen Corvins – ausgewertet und dabei auch die bisher nicht bekannte Prozessakte vom Standgericht Rastatt aus dem Jahr 1849 entdeckt.
So wirft Irmgard Stamms Biografie über den „Verräter“, der begnadigt wurde, ein erhellendes Licht auf Otto von Corvin und die Protagonisten dieses Freiheitskampfes, die die Geschichte des 19. Jahrhunderts entscheidend mitbestimmt haben. Otto von Corvin musste dabei die Rache der Sieger als auch die Verleumdungen der Besiegten aushalten. Er war ein Abenteurer im Freiheitskampf, eine schillernde Persönlichkeit, die mehr Vorbild war als Held, dabei stolz, eitel, überheblich und voller Selbstvertrauen – aber ein Verräter, so ist man sich heute einig, war er nicht.
Ein Buch, das alle Leser in seinen Bann zieht und zudem den Historikern neue Facetten aufzeigt.

ISBN: 978-3-937978-93-2
Format: 16 x 22 cm, Hardcover, 264 Seiten
Preis: 16,80 €
Erscheinungsjahr: 2012
Farbfoto Dr. Irmgard Stamm

Die Autorin

Dr. Irmgard Stamm

Dr. Irmgard Stamm war von 1975 bis 1987 als Diplom-Archivarin am Hessischen Staatsarchiv im Marburg und danach bis 1990 beim Landkreis Rastatt als Kreisarchivarin tätig. In dieser Zeit war sie unter anderem regelmäßig an der Herausgabe des jährlichen Heimatbuches des Landkreises beteiligt.

Irmgard Stamm studierte an der Philipps-Universität Marburg europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften, Vor- und Frühgeschichte sowie Pädagogik. An der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg folgte das Studium der osteuropäischen Geschichte, verbunden mit einem Forschungsaufenthalt in Sankt Petersburg. 1995 promovierte sie zum Thema „Leben an der Grenze“. Ihre Dissertation wurde in der „Stadtgeschichtlichen Reihe Rastatt“ veröffentlicht.
Fragt man Irmgard Stamm zur Rastatter Geschichte, so bleibt sie keine Antwort schuldig, denn nur wenige haben sich so intensiv mit der Rastatter Kulturhistorie befasst wie sie.
Irmgard Stamm ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Rastatt.

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